Der FTX-Kollaps ist Silvergate nun zum Verhängnis geworden. Die US-Krypto-Bank hat sich seit dem Kollaps von FTX nicht mehr erholen können und verkündet nun das Aus.
Silvergate stellt Betrieb ein, Aktie rutscht in den Keller
Der FTX-Crash ebbt nicht ab. Die Nachbeben haben nun Silvergate eingeholt. Die Krypto-Bank mit Sitz in Denver hat am vergangenen Mittwoch den Betrieb eingestellt. Dies wurde kurz nach Börsenschluss mitgeteilt. Alle Einlagen sind zurückgezahlt worden. Wie das Institut mitteilte, sei man nun am Überlegen, wie ausstehende Forderungen beglichen werden sollen und die Erhaltung der verbliebenen Assets sichergestellt werden kann.
Die bereits vorab ins Straucheln geratene Aktie erlebte vorbörslich einen Einbruch um 45 Prozent.
FTX-Pleite kostet Vertrauen
Das FTX-Aus im vergangenen November kam überraschend und hat die Krypto-Welt in eine Vertrauenskrise gestürzt. Eine ganze Reihe an Firmen meldete Insolvenz an. Bereits Mitte Januar hatte mit Genesis eine weitere Krypto-Börse einen Teilantrag auf Gläubigerschutz gestellt.
Silvergate unterhielt enge Beziehungen zu FTX. Seit mehreren Wochen kämpfte CEO Alan Lane verbissen um das Überleben der Bank. Ende letzten Jahres hatte ein Bankrun stattgefunden. Kunden zogen massive Einlagen ab und diese fielen um 68 Prozent auf einen Wert von 3,8 Milliarden US-Dollar.
Damit weiterhin Kundengelder ausgezahlt werden konnten, veräußerte Silvergate Wertpapiere im Gegenwert von 5,2 Milliarden US-Dollar. Die Kritiker in Washington wurden auf den Plan gerufen, als Silvergate einen Kredit in Milliardenhöhe bei der Bausparkasse aufnahm. Kritik kam u. a. von Elizabeth Warren. Die demokratische Senatorin beschuldigte Silvergate, das traditionelle Bankensystem mit weiteren Risiken zu behaften. Das Weiße Haus und die US-Börsenaufsicht beobachteten die Entwicklungen daraufhin besonders genau.
Partner kündigten Kooperation
Während der letzten Woche haben Galaxy Digital, Coinbase, Paxos und Circle erklärt, die Zusammenarbeit mit Silvergate zu beenden.
In einer Unternehmenserklärung heißt es nun, dass im Hinblick auf die jüngsten Entwicklungen bei der Branche und den Aufsichtsbehörden Silvergate eine geordnete Abwicklung und freiwillige Liquidation der Bank für den besten Weg halte.
Erst letzte Woche hatte Silvergate mitgeteilt, mit der Veröffentlichung des Jahresberichtes in Verzug geraten zu sein, da die Überlebensfähigkeit der Firma geprüft werden müsse. Wie die Bank mitteilte, hatte das Justizministerium bereits mit der Einleitung einer Untersuchung begonnen.