Der Ex FTX-CEO Sam Bankman-Fried ist gegen eine Kaution von 250 Millionen US-Dollar auf freiem Fuß. Ein ähnliches Ersuchen wurde zuvor vom Gericht auf den Bahamas abgelehnt. Das Geld soll aus dem Immobilienbesitz der Eltern Bankman-Frieds stammen.
SBF-Freilassung in New York bewilligt
Sam Bankman-Fried wurde vor drei Tagen an die USA ausgeliefert. Gestern und pünktlich vor dem Fest hat das New Yorker Gericht die Freilassung des Ex-Milliardärs bewilligt. An die Freilassung geknüpft ist eine Kautionssumme von 250 Millionen US-Dollar. Bis das Verfahren beginnt, wird sich Bankman-Fried im elterlichen Haus in Kalifornien in Hausarrest begeben müssen.
Vor zwei Wochen war auf den Bahamas ein ähnlicher Antrag mit der Begründung, dass erhöhte Fluchtgefahr besteht, abgelehnt worden. Dort ging es lediglich um 250.000 US-Dollar als Kaution.
Wer hat die Kaution übernommen?
Eine derart hohe Kaution lässt sich damit begründen, dass SBF nicht freiwillig in die Staaten kam, sondern auf den Bahamas lebte und arbeitete und erst in die USA ausgeliefert werden musste. Die Auslieferung wurde erst nach wiederholter Aufforderung des US-Senats vorgenommen. Nicht zuletzt spielt auch die Anklage eine Rolle. Der gescheiterte FTX-Gründer wurde mit mehr als 100 Jahren Haft bedroht.
Allerdings wurde nicht die gesamte Kautionssumme auf den Tisch gelegt. Lediglich ein Zehntel davon soll genügt haben, um SBF freizubekommen. Vermutlich dient der Immobilienbesitz der Eltern als Kaution. Für den Angeklagten selbst eine hohe Summe. Noch vor wenigen Wochen hatte Bankman-Fried behauptet, dass sich nur noch 100.000 Dollar auf seinem Bankkonto befänden.
Sollte die Vereinbarung nicht eingehalten werden, muss die vollständige Kaution gezahlt werden und Sam Bankman-Fried wird seine Haftstrafe direkt antreten müssen. Die Kautionssumme sorgt allgemein für Aufsehen, ist jedoch nicht als Spitze des Eisberges zu betrachten. Die höchste von einem US-Gericht verhängte Kaution stammt aus dem Jahre 2003 und belief sich damals auf etwa drei Milliarden US-Dollar.
Kautionshöhe lässt Strafmaß erahnen
Die Höhe der Kaution lässt bereits Rückschlüsse auf den Urteilsspruch zu. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Finanzbetrüger, die einer Reihe von Verbrechen beschuldigt wurden. Parallelen sind zum Fall Michael Milken zu erkennen. Bei identischer Kautionshöhe wurde der amerikanische Finanzbetrüger letztlich zu zehn Jahren Haft und hohen Geldstrafen verurteilt.
Als Gegenbeispiel kann Bernie Madoff genannt werden. Die Kaution belief sich auf zehn Millionen US-Dollar. Laut Urteil war von einer Gefängnisstrafe von 150 Jahren auszugehen. Im Jahre 2021 verstarb Madoff während der Verbüßung seiner Haftstrafe.