Ripple musste seine Geschäfte in den USA weitgehend herunterfahren. Bereits in der Vergangenheit wurde über mögliche neue Standorte diskutiert. Aktuell ist eine Lizenz in Irland im Gespräch.
Ripple im Rechtsstreit in den USA
Stuart Alderoty, Justiziar bei Ripple, machte gegenüber CNBC deutlich, dass die Unternehmenstätigkeit auf Standorte außerhalb der Vereinigten Staaten abzielt.
Der Grund: Seit Ende 2020 läuft ein Gerichtsverfahren in den USA. Die Behörde legt Ripple zur Last, mit XRP ein Wertpapier in den Verkehr gebracht zu haben, dem es an den notwendigen Genehmigungen fehlt.
Die Verfahrenseröffnung im Dezember 2020 zog eine großflächige Distanzierung der Firmen von Ripple und XRP nach sich. Ripple verzichtet nun auf den US-Markt. Das Risiko, vor Gericht zu scheitern, erscheint zu groß. Ginge der Rechtsstreit verloren, hätten womöglich auch Börsen und Broker rechtliche Folgen zu fürchten.
Wie Alderoty weiter verlauten ließ, spielt Ripple mit dem Gedanken, eine Lizenz als Virtual Asset Service Provide (VSAP) in Irland zu beantragen. Damit könnte Ripple seinen Einstand auf dem europäischen Markt geben, betonte Stuart Alderoty. Mit Ausblick auf eine zukünftige Tätigkeit auf dem europäischen Markt liebäugelt Ripple auch mit einer Electronic Money License.
Urteil 2023 zu erwarten
Das Verfahren erscheint langwierig. Ripple selbst rechnet nicht vor nächstem Frühjahr mit einer Urteilsverkündung. Dass sich das Verfahren nun endlich auf der Zielgeraden befindet, zeichnete sich schon in den letzten Wochen ab.
Ein Umzug nach Irland könnte Ripple Vergünstigungen im Hinblick auf die EU-Regulierung durch MiCA einbringen. Das bevorstehende Vorhaben gilt jedoch als umstritten.
Die Pleite von FTX und die nicht ganz legale Vorgehensweise des früheren Managements lassen Firmen und Blockchain-Technologien noch intensiver in den Fokus geraten. Ripple wird es daher als Notwendigkeit betrachten müssen, klare regulatorische Standpunkte zu vertreten und mit den Anforderungen des gewählten Standorts weitgehend übereinzustimmen.