Die G-20 Nationen haben den Fokus auf Stablecoins gerichtet. Der Krypto-Bereich soll zukünftig über einheitliche Standards verfügen.
Priorität in Krisenzeiten wird deutlich
Eigentlich fanden sich die Finanzminister der G20-Staaten im indischen Bangalore zusammen, um über den Ukraine-Krieg und dessen wirtschaftliche Auswirkungen zu debattieren. Die Inflation ist längst nicht gebannt und Zinsanhebungen bereiten besonders den bereits hoch verschuldeten Entwicklungsländern Probleme.
Die Wichtigkeit der heiß diskutierten Krypto-Regulierung wird einmal mehr vor diesem brisanten Hintergrund deutlich. Die Vertreter der G20-Staaten fanden Zeit, um sich mit der Thematik zu befassen und haben ein gemeinsames Positionspapier erstellt. Darin sind klare Anweisungen an die Bank für internationalen Zahlungsausgleich, den Internationalen Währungsfonds und das Financial Stability Board enthalten. Diese Institutionen sind angehalten, sich nun um einheitliche Standards für die globale Krypto-Regulierung zu kümmern.
Stablecoins im Fokus
Entsprechende Vorschläge wurden bereits im letzten Jahr vom Financial Stability Board eingereicht. Die Standards sollen nun weiter ausgearbeitet und im Juli dieses Jahres erneut vorgelegt werden. Die Regulierung, Aufsicht und Überwachung des Krypto-Bereiches besitzt dabei Priorität.
Dabei sollen besonders globale Stablecoins ins Visier geraten. Wie Kristalina Georgieva, Chefin von IMF, verlauten ließ, stehe die Deckung der Kunden-Assets im Vordergrund. Bei Verfehlung der Regeln dürften auch Verbote nicht ausgeschlossen werden, äußerte die 69-Jährige gegenüber Bloomberg.
Der FSB soll nun in Kooperation mit dem Internationalen Währungsfonds treten und sich der Bewertung der Perspektiven und Risiken von Krytpo-Assets im Hinblick auf die Makroökonomie annehmen.
Der Schritt erscheint wenig überraschend. Unmittelbar nach dem Terra-Kollaps hat auch die BIS schärfere Maßnahmen gefordert. Aktuell ist die „Bank der Zentralbanken“ damit befasst, die Infrastruktur für das digitale Zentralbankgeld auszubauen. Vergangenen Montag wurde „Icebreaker“ vorgestellt. Damit präsentierte das Gremium eine Plattform, die zukünftig auch grenzüberschreitende Zahlungsvorgänge in unterschiedlichen CBDCs ermöglichen soll.