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FTX-Insolvenz: Sam Bankman-Fried redet Klartext

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Die Skandale in der Kryptowelt reißen nicht ab: Klare Worte von EX-CEO „SBF“. Sam Bankman-Fried schätzt, dass der bankrotten Kryptobörse FTX mehr als fünf Milliarden US-Dollar verloren gegangen sind. In einem Interview nennt SBF nicht nur die Summe der verschwundenen Kundengelder, sondern geht auch auf die Hintergründe ein. Zuletzt sind mehrere Börsen in Not geraten.

SBF legt Wissenslücken offen

Sam Bankman-Fried ist aktuell nicht die schillerndste Figur in der Krypto-Welt. Vor knapp vier Wochen musste die von ihm geleitete Kryptobörse FTX Insolvenz anmelden. Hunderttausende Kunden können nicht mehr auf ihre Anlagen zugreifen und werden vermutlich nur zum Teil eine Entschädigung erhalten.

Seine Position als FTX-CEO hat Bankman-Fried aufgegeben. In Interviews bezieht SBF aber weiterhin Stellung. So geschehen am letzten Wochenende vor dem renommierten Wall Street Journal.

Dabei ließ der Ex-CEO erstaunliche Wissenslücken erkennen. Bankman-Fried kann zwar die Höhe der fehlenden Gelder auf über fünf Milliarden US-Dollar beziffern, weiß aber nach eigenen Angaben nichts über den Verbleib der Gelder.

SBF ließ sich zu Spekulationen verleiten und erklärte, dass es während der Gründungsphase des Unternehmens, zwischen 2019 und 2020, üblich war, Kundengelder in Fiat über Alameda Research in Empfang zu nehmen und anschließend einen Transfer von der Krypto-Investmentfirma zu FTX zu veranlassen. Dieser Weg schien notwendig, da FTX zur damaligen Zeit keine klassischen Bankkonten besaß.

Im Laufe der Zeit summierten sich die auf diese Art und Weise verschobenen Gelder auf besagte Summe. Möglicherweise seien die fünf Milliarden US-Dollar in der Buchführung doppelt aufgetaucht. Für einen genauen Sachverstand des Vorgehens bei Alameda Research fehlen SBF nach eigener Aussage „einige Gehirnwindungen“.

Schuldbewusster Ex-CEO sucht nach ausweichenden Antworten

Offiziell war Bankman-Fried bereits Ende 2021 aus dem aktiven Geschäft von Alameda Research ausgestiegen. Die Aufgaben wurden von Caroline Ellison und Sam Trabucco, früheren Studienfreunden, übernommen.

SBF behielt die Mehrheit an Alameda Research und das Personal beider Firmen agierte häufig in gemeinsamen Räumen, anstatt streng getrennt voneinander zu operieren. Das Wall-Street-Journal-Interview offenbart einen SBF, der sich seiner Schuld offenbar bewusst ist, allerdings ausweichende Antworten gibt. So fand er auf Fragen nach den Verstrickungen zwischen FTX und Alameda Research keine zufriedenstellenden Argumente.

Die Insolvenzverwalter von FTX berichten nach ersten Einblicken von einem Chaos in der Buchhaltung und beziffern die Höhe der Schulden nach der ersten Bestandsaufnahme auf mindestens 3,1 Milliarden US-Dollar.

SBF: aktiver Teamplayer oder ahnungsloser Sündenbock?

Nach und nach bringen die Insolvenzverwalter und journalistische Recherchen Licht ins Dunkel. Fest steht, dass auch FTX Kundengelder bei Alameda Research für riskante Anlagen verwendet hat und damit riesige Verluste verzeichnete.

Da SBF sehr gerne als Teamplayer gesehen und verstanden werden wollte, ist es nur schwer vorstellbar, dass Bankman-Fried von den Vorgängen nichts gewusst haben will. Dem Wall Street Journal offenbarte SBF, keine genauen Einblicke in die Geschäftsbedingungen von FTX zu haben. Dort steht beispielsweise, dass die Kundengelder nur für Kunden bestimmt sind und FTX damit keine Ansprüche erheben kann. Es scheint eine ganze Reihe von Verstößen gegen das Gesetz zu geben, die SBF nun auf seine Kappe nehmen muss. Antworten konnten einige gefunden werden, doch eine wichtige Frage blieb offen: Wie hoch ist das Finanzloch bei FTX und Alameda Research wirklich?

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