Nach dem spektakulären Kollaps von FTX kam es zu zahlreichen Skandalen. Nun wurde die Verhaftung von FTX-Gründer Sam Bankman-Fried bekannt.
Verhaftung auf den Bahamas
Der Gründer und Ex-Boss der bankrotten Kryptowährungsbörse FTX, Sam Bankman-Fried, wurde am 12. Dezember auf den Bahamas verhaftet. Wie das Büro des Generalstaatsanwaltes der Bahamas mitteilte, erfolgte die Verhaftung auf Ersuchen der US-Regierung. Beobachter erwarten die Auslieferung an die USA.
Staatsanwalt Damian Williams, Sprecher der US-Staatsanwaltschaft, bestätigte die Verhaftung Bankman-Frieds am Montagabend und bezog sich auf eine von der Staatsanwaltschaft für den südlichen Bezirk von New York ausgestellte versiegelte Anklageschrift.
Bankman-Fried hatte am 11. November Gläubigerschutz in den USA beantragt, nachdem Kunden auf die heimliche Geldverschiebung in Milliardenhöhe reagierten und massenhaft Gelder abzogen. Seither laufen in den USA Ermittlungen wegen Betrugs und anderer Delikte.
Ex-CEO zeigt sich kooperativ
Es wird berichtet, dass Bankman-Fried sich bei der Festnahme kooperativ zeigte. Die Nacht verbrachte der frühere FTX-Boss in einer Zelle auf der Polizeistation. Am Dienstag erschien Bankman-Fried vor dem Magistrate Court in Nassau.
Wann die Auslieferung in die USA erfolgt, bleibt abzuwarten. Die Bahamas besitzen zwar ein Auslieferungsabkommen mit den USA, das Verfahren kann sich aber über mehrere Wochen hinziehen.
Anklage in acht Fällen – 115 Jahre Haft drohen
Sollten die US-Bundesstaatsanwälte Bankman-Fried in allen acht Anklagepunkten schuldig sprechen, drohen dem gescheiteren FTX-Boss bis zu 115 Jahre Haft. Angeklagt wird Bankman-Fried unter anderem wegen Überweisungsbetrug und Geldwäsche. Jeder dieser Fälle wird mit bis zu 20 Jahren Haft geahndet. Hinzu kommen Verschwörung zum Wertpapierbetrug, Verstöße gegen die Wahlkampffinanzierung und die Verschwörung zum Betrug der USA.
Dass Bankman-Fried, selbst bei einem Schuldspruch in allen Punkten, die Höchststrafe erhält, gilt aktuell als unwahrscheinlich.
Update: Sam Bankman-Fried ist nun gegen eine Kaution aus der Haft entlassen worden.