Nach dem FTX-Zusammenbruch, zu dem der FTX-CEO Sam Bankman-Fried kürzlich ein Interview gab, und der Insolvenz von BlockFi scheinen die Pleiten von Krypto-Börsen nicht abzureißen. Nachdem vor wenigen Tagen das Aus von BlockFi amtlich wurde, hat am vergangenen Montag auch Bitfront seine Schließung angekündigt. Die Furcht vor weiteren Pleiten belastet den Markt.
Bitfront wickelt sich selbst ab
Am 28. November hat Bitfront das Ende seiner Handelsaktivitäten verkündet. Die US-amerikanische Krypto-Börse möchte sich zukünftig allein auf das Blockchain-Ökosystem von Line konzentrieren und dieses weiterentwickeln.
In seinem offiziellen Statement macht Bitfront sein Bedauern deutlich. Trotz aller Bemühungen, den Herausforderungen der boomenden Branche auch weiterhin gewachsen zu sein, sei die Abschaltung von Bitfront unumgänglich.
Gestern hat die Krypto-Börse verkündet, sich selbst abzuwickeln. Das Unternehmen teilte mit, dass ab sofort keine Bearbeitung von Kreditkartenzahlungen mehr erfolgt und keine neuen Kunden mehr aufgenommen werden können.
Bitfront, die nach eigener Aussage vertrauenswürdigste aller globalen digitalen Währungsbörsen, will ihr Geschäft nun in wenigen Monaten komplett aufgeben.
Als weiteres Opfer der im Zuge der FTX-Pleite in Gang gekommenen Marktbereinigung möchte sich Bitfront allerdings nicht sehen. Wie die Firmenspitze verlauten ließ, steht die Einstellung der Handelstätigkeit nicht in Zusammenhang mit den jüngst erfolgten Pleiten diverser weiterer Börsen.
Führen die Turbulenzen zum weiteren Einbruch der Branche?
Auch wenn sich Bitfront offiziell vom FTX-Debakel zu distanzieren scheint, passt die Firmenpleite nur allzu gut in die aktuellen Turbulenzen des Krypto-Marktes. Im Zusammenhang mit der jüngsten BlockFi-Pleite hat sich Krypto-Experte Timo Emden zum Fall geäußert und die finanzielle Gesundheit der Krypto-Branche angezweifelt. Die Furcht, dass weitere Firmen in nächster Zeit kollabieren, hält der Experte von Emden Research für durchaus realistisch.
Einbruch am Markt verdeutlicht
Seit Anfang November FTX zusammenbrach, haben Anleger reagiert und von etwa 200 Krypto-Plattformen Milliarden von Dollar abgezogen. Konkret sind die Krypto-Währungen von vormals 1,05 Billionen auf aktuell 837 Milliarden Dollar eingebrochen.
FTX gibt sich dagegen optimistisch. Das Unternehmen teilte mit, seine Angestellten weiterhin bezahlen zu können. Unter Berücksichtigung der vom Konkursgericht aufgestellten Grenzen könnten die Gehaltszahlungen an die verbliebenen Mitarbeiter wieder aufgenommen werden, teilte Firmenchef John Ray Anfang der Woche mit.