Binance nimmt Cold Storage ins Visier. Der Krypto-Riese investiert in NGRAVE, den bekannten Hardware-Wallet-Hersteller.
Der FTX-Crash versetzte den Krypto-Markt in eine Schockstarre. Nun beginnt sich die Lage langsam zu entspannen. Mit dem Zusammenbruch der Krypto-Börse wurde vielen Anlegern bewusst, dass Self Custody Vorteile bieten kann.
Changpeng Zhao, Binance-CEO, betitelte auf Twitter die Eigenverwahrung sogar als Menschenrecht. Sicher kein unwesentlicher Grund dafür, dass Binance nun dem belgischen Hardware-Wallets-Anbieter eine Finanzspritze verpasst.
Outflows an den Börsen
Die Börsen haben sich noch nicht vom mit dem Untergang von FTX verbundenen Vertrauensbruch erholt. Als am 8. November der Auszahlungsstopp verkündet wurde, machten Kryptobörsen am Folgetag beinahe 140.000 Bitcoins Verlust. Dies entsprach dem zweithöchsten Wert des laufenden Geschäftsjahres.
Lediglich das Celsius-Drama im Frühsommer hatte dazu geführt, dass noch mehr BTC abflossen. Die Unsicherheit überwiegt – auch bei Binance-Kunden. Während des FTX-Debakels sind laut Coindesk mehr als 81.700 Bitcoin von Binance abgeflossen. Dies entspricht etwa 15 Prozent der gesamten BTC-Börsenbestände.
Gute Aussichten für Non-custodial Anbieter
Non-custodial Anbieter schlagen eindeutig Profit aus diesen Krisenzeiten. Ein Beispiel: Relai – User kaufen Bitcoin via App in Echtzeit. Die Verwaltung und das Erstellen von Sparplänen sind inkludiert. Mit dem Verkauf der Hardware Wallet Bitbox hat sich Relai ein zweites Standbein geschaffen.
Laut Julian Liniger, Relai-CEO, lässt sich bei den Bitbox-Bestellungen wie auch den Nutzerzahlen ein starker Zuwachs verzeichnen. Liniger erklärte den November zum Rekordmonat. Auch Shift Crypto erlebe derzeit einen wahren Ansturm auf die eigene Hardware Wallet. Nach den Rückschlägen des Krypto-Jahres 2022 scheint sich nun die Parole „Your Keys, Your Coins“ bei den Anlegern mehr und mehr durchzusetzen.